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Zeit & Raum in Lenzen

Gestaltung einer Dauerausstellung im Rathaus Lenzen

Mögen die Menschen die Zeit irgendwann wieder so mit Muße betrachten können, dass ihnen das Wissen um die volle Stunde reicht – dieser Gedanke von Axel Wilser reflektiert die letztes Jahr umfassend restaurierte Einzeigeruhr aus dem Jahre 1713 am Rathausturm von Lenzen. Amtsdirektor Wilser, der sich sehr für die Wiederherstellung des technischen Denkmals eingesetzt hatte, hat uns gebeten, eine Ausstellung über Raum und Zeit zu gestalten, mit der das Uhrwerk auf angemessene Weise der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. Gedanken zu unserem Umgang mit der Zeit sind dabei verwoben mit Bildern aus der Geschichte Lenzens und gegenwärtigen Eindrücken aus dem Lebensraum Lenzener Wische …

Zeit & Raum – Eine Ausstellung im Rathaus Lenzen
Zeit & Raum – Eine Ausstellung im Rathaus Lenzen
Zeit & Raum – Eine Ausstellung im Rathaus Lenzen

Am 31. August 2004 besuchte der ehemalige Lenzener Schüler Guntram Höger die erste Ausstellung der Einzeigeruhr im Rathausturm. Er, heute Diplom-Ingenieur für Maschinenbau und Geschäftsführer eines Unternehmens für elektronische Fertigungssysteme, schreibt seiner ehemaligen Schulkameradin Margit Hülsebeck, Leiterin des Bauamtes in Lenzen. Unter dem Eindruck des Gesehenen berichtet er über seine eigene Arbeit, die Entwicklung eines Automatengehäuses, unter anderem Folgendes:

Nun ist es eckig, dadurch schön stabil, aber es ist natürlich keine Konstruktion für die Ewigkeit. Die Haltbarkeit ist maximal 10 Jahre, dann müssen neue ran. Dabei wird einem erst einmal bewusst, was es mit den Turmuhren auf sich hat. Ich denke schon eine ganze Weile darüber nach, ob es etwas Vergleichbares gibt, eine technische Einrichtung aus Stahl, fast 300 Jahre alt und versieht immer noch ihren Dienst. Mir fällt eigentlich nichts ein. Dampflokomotiven gab es erst viel später und sie machen höchstens noch Museumsfahrten, Wind- oder Wassermühlen, die so alt sind, werden nicht mehr für ihren Verwendungszweck eingesetzt. Die Kettenschiff­fahrt auf der Elbe ist auch lange tot. Vielleicht funktionieren noch ein paar Flinten und Kanonen aus jener Zeit, aber eingesetzt werden sie wohl kaum. Mit einem 300 Jahre alten Pflug wird auch keiner mehr pflügen. Da wird einem erst einmal bewusst, was für eine tolle Leistung die Gangbarmachung dieser Uhr ist.

Eine Zitatsammlung quer durch die Prignitz:

Unsere Leistungen für dieses Projekt

Fotografie, Ausstellungsgestaltung und Produktion, Audioslideshow

Gesamtleistungen für das Netzwerk#Auenkultur

Fotografie, Grafikdesign & Druckproduktion, Ausstellungsgestaltung

27. Januar 2007